Die Fallzahlen im stationären Bereich konnten trotz zunehmender Verschiebung von Behandlungen in den ambulanten Bereich leicht gesteigert werden. Parallel dazu hat sich der Schweregrad der Behandlungen entgegen der kontinuierlich steigenden Entwicklung in den Vorjahren im Jahr 2022 verringert. Dies führt zu einer negativen Entwicklung der stationären Erlöse.
Die ärztlichen und technischen TARMED-Leistungen werden mit dem Taxpunktwert von 83 respektive 84 Rappen, abhängig von der Krankenkasse, abgerechnet. Im ambulanten Bereich konnten die Fallzahlen gegenüber Vorjahr erhöht werden. Der Trend, immer mehr stationäre Eingriffe ambulant durchzuführen, setzt sich fort. Das dadurch veränderte Kollektiv, die Digitalisierung der Erfassungsprozesse und die vermehrte Abgabe von Medikamenten führen zu Mehrerträgen gegenüber Vorjahr.
Die Zunahme der übrigen Erträge ist auf die Mehrerlöse in der Position «Erträge gegenüber anderen Spitälern und Institutionen» zurückzuführen. Der Einkauf und Verkauf von Medikamenten an die Spitalregion Fürstenland Toggenburg, der Ausbau der gemeinsam genutzten Informatikinfrastruktur sowie die zentrale buchhalterische Abwicklung des Rettungsdienstes erhöhen im Wesentlichen die Erträge gegenüber Vorjahr.
Die Entschädigungen für gemeinwirtschaftliche Leistungen, die universitäre Lehre und die Innovation / Forschung / Entwicklung sind aufgrund erhöhter Ansätze und Abgeltungen höher als im Vorjahr ausgefallen.
Diese Tabelle zeigt den Bestand der noch nicht abgerechneten Leistungen per Ende Jahr und die Veränderung zum Vorjahr.
Der neunköpfige Verwaltungsrat der vier St.Galler Spitalverbunde hat im Jahr 2022 insgesamt Grundentschädigungen von CHF 424'000 und Taggelder von CHF 194'800 erhalten (exkl. Spesen und exkl. Sozialversicherungsbeiträge). Der VR-Präsident hat davon CHF 83'500 Grundentschädigung und CHF 61'050 Taggelder erhalten (exkl. Spesen und exkl. Sozialversicherungsbeiträge). Für Kantonsmitarbeitende hat die Regierung für die Tätigkeit in strategischen Organen von Organisationen mit kantonaler Beteiligung eine Ablieferungspflicht festgelegt. Diese ist in den vorstehenden Zahlen nicht berücksichtigt.
Der medizinische Bedarf enthält Medikamente, Verbrauchsmaterial, Laborleistungen sowie medizinische, therapeutische und diagnostische Fremdleistungen.
Die Medikamentenverkäufe an Dritte, an andere Spitalverbunde sowie das Wachstum der ambulant behandelten Patientinnen und Patienten führen zu einer erhöhten Abgabe in der Position «Heilmittel und Chemikalien». Zudem wirkt sich die höhere Anzahl an stationären Austritten mit einem Mehraufwand in der Position «Verband-, Naht- und Implantationsmaterial» sowie «Instrumente / Utensilien» aus.
Mit dem Wegfall der COVID-Massnahmen ab März 2022 konnte die Restauration für externe Gäste regulär betrieben werden. Dies führte zu einem leicht höheren Bedarf an Lebensmitteln gegenüber Vorjahr. Gleichzeitig verursachte die Teuerung insbesondere im Bereich der Textilien und Materialien einen Mehraufwand. Im Geschäftsjahr 2022 führte die höhere Anzahl an Krankentransporten durch Dritte zu einem Mehraufwand im Bereich «Übriger patientenbezogener Sachaufwand».
Der «Nicht patientenbezogener Sachaufwand» liegt leicht höher als im Vorjahr, was im Wesentlichen durch höheren Ausgaben im Bereich der Qualitätssicherung und Veranstaltungen zu begründen ist.
Aufgrund einer optimierten Ressourcenplanung konnten im Jahr 2022 die Ausgaben im Bereich «Unterhalt und Reparaturen» im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. Die steigenden Energiepreise führten im Geschäftsjahr 2022 insbesondere in den Positionen «Mietaufwand» und «Energie, Wasser und Entsorgung» zu höheren Ausgaben als im Vorjahr.
Der «Zinsaufwand langfristige Kantonsdarlehen» beinhaltet einerseits die Verzinsung der Betriebsdarlehen und andererseits die Darlehenszinsen für die bereits in Betrieb genommenen Neubauten (Haus 10 und Trafostation).
Das Kontokorrent Kanton wurde aufgrund des niedrigen Referenzzinssatzes nicht verzinst (Vorjahr 0%). Die Position «Übriger Finanzaufwand» beinhaltet im Wesentlichen die Verzinsung der Anleihen von rund TCHF 513, Bankspesen, Factoring-Gebühren und Kursverluste aus Fremdwährungen von TCHF 298 sowie angefallene Negativzinsen von rund TCHF 179.
Der «Ertrag aus Dividenden» beinhaltet die Dividendenausschüttung der LEP AG über TCHF 68. Des Weiteren wurde im Geschäftsjahr 2022 aufgrund der Equity-Bewertung der LEP AG ein Erfolg von TCHF 712 erzielt.