Highlights 2022
Die Mitarbeitenden des Kantonsspitals St.Gallen stellen die spezialisierte und überregionale Zentrumsversorgung sowie die regionale Grundversorgung sicher. Nebst diversen Neuerungen im Spitalbetrieb beschäftigen sich die Mitarbeitenden im Jahr 2022 mit einer Reihe weitererThemen und Projekte.
Das Kantonsspital St.Gallen arbeitet stetig daran, die starke Marktposition zu festigen, Ressourcen zielgerichtet einzusetzen und qualitativ hochstehende Zentrumsmedizin anzubieten. Im Jahr 2022 stand die finanzielle Situation im Fokus. Obwohl die Frequenzen wiederum gesteigert und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer weiter verkürzt werden konnten, schloss das Kantonsspital St.Gallen das Geschäftsjahr mit einem Verlust von CHF 23 Mio. ab. Aufgrund dessen initiierte die Geschäftsleitung ein Programm mit sechs aufeinander abgestimmte Projekten mit dem Ziel einer nachhaltig finanziellen Gesundung.
Die Pandemie an sich prägte im vergangenen Geschäftsjahr die Arbeit der Mitarbeitenden weniger intensiv als in den zwei Jahren davor. Allerdings machten sich diverse Auswirkungen bemerkbar. Insbesondere zählen dazu die starke Belastung der Ärzteschaft, der Pflegenden und anderer Berufsgruppen über eine lange Zeitdauer sowie der Fachkräftemangel, der sich durch die Pandemie weiter zuspitzte. Auch finanziell schlagen die Auswirkungen drastisch zu Buche: Der CMI hat sich durch den Rückgang der Corona-Pandemie von der Rekordhöhe im 2021 von 1,3031 auf 1,2566 reduziert - was dem Niveau vor der Pandemie im 2019 entspricht. Dies führte zu einer massiven Umsatzeinbusse.
Das Stroke Center St.Gallen (Schlaganfallzentrum) wurde im Januar 2022 als erstes Center der Schweiz durch die Zertifizierungsstelle Swiss Federation of Clinical Neuro-Societies (SFCNS) nach den revidierten Kriterien erfolgreich rezertifiziert. Mit dem Stroke Center am Kantonsspital St.Gallen und der Stroke Unit am Spital Grabs stehen der Bevölkerung in der Ostschweiz hochspezialisierte Versorgungseinheiten in Wohnnähe zur Verfügung. Von der Akutphase im Notfallzentrum über die Behandlung und Rehabilitation auf der Station bis hin zur ambulanten Nachsorge in der Sprechstunde: Das zertifizierte Stroke Center des Kantonsspitals St.Gallen bietet die optimale Versorgung für Schlaganfallpatientinnen und -patienten. www.kssg.ch/stroke
Mit der Strategie «4plus5» werden die stationären Leistungen am Kantonsspital St. Gallen als Zentrumsspital sowie an den Regionalspitälern Grabs, Uznach und Wil konzentriert. In diesem Konstrukt wird die Rolle des Kantonsspitals St.Gallen als überregionaler Endversorger weiter gestärkt.
Im Rahmen dieser Strategie wird die künftige Spitalorganisation im «Managementmodell 2024+» definiert. Ziel ist, dass aus den bisherigen vier Spitalverbunden eine einzige Spitalorganisation mit einer Geschäftsleitung entsteht und sich dadurch die Zusammenarbeit unter den einzelnen Regionalspitälern weiter intensiviert und vernetzt. Im Rahmen des Programms «Managementmodell 2024+» wurden in Zusammenarbeit der Spitalverbunde Empfehlungen zu Organisations- und Führungsstrukturen erarbeitet, die das medizinische Kerngeschäft bestmöglich unterstützen. Der definitive Entscheid erfolgt 2024.
Das Fach Hämatologie entwickelt sich rasant. Patientinnen und Patienten mit hämatologischen Erkrankungen haben heute viel bessere Therapieoptionen und Prognosen. Schlüsselbegriffe sind Präzisionsmedizin auf molekulardiagnostischer Grundlage und zelluläre Therapien. Die Hämatologie am Kantonsspital St.Gallen bietet das gesamte Spektrum der Abklärung und Behandlung gutartiger und bösartiger Erkrankungen des Blutes auf akademischem Zentrumsniveau. Dieses Angebot ist einzigartig in der Region Ostschweiz und steht über das Netzwerk Onkologie dem gesamten Versorgungsgebiet zur Verfügung. www.kssg.ch/haematologie
Der Neubau Haus 07A schreitet voran und die Inbetriebnahme rückt näher. Die Bauarbeiten haben sich ins Innere des Neubaus verschoben, wo aktuell künftige Patientenzimmer, Operationssäle und Wartebereiche Gestalt annehmen. Gleichzeitig beschäftigt die Umzugs- und Inbetriebnahmeplanung eine Vielzahl an Mitarbeitenden. Rund 1'000 Mitarbeitende und 26 Kliniken oder Bereiche beziehen ab Ende 2023 den Neubau. www.kssg.ch/bau
Die digitale Transformation ist längst ein Dauerthema unserer Zeit. Was Digitalisierung konkret für das Kantonsspital St.Gallen bedeutet, wurde in der 2022 erarbeiteten Digitalisierungsstrategie festgehalten. Sie umfasst Neuerungen auf breiter Front und besteht nebst der Basisinfrastruktur aus zwei weiteren Elementen «Prozessdigitalisierung» (v. a. für die tägliche Arbeit der Mitarbeitenden relevant) und «Serviceentwicklung» (v. a. für Patientinnen und Patienten relevant). Diese drei Elemente der digitalen Transformation haben gemeinsam zum Ziel, die Qualität, Produktivität und Effizienz zu steigern sowie neue Geschäftsfelder und -modelle zu eröffnen.
Neuste medizinische Erkenntnisse aus der Forschung sichern die bestmögliche Behandlung der Patientinnen und Patienten auf universitärem Niveau. Diverse Forschungserfolge und Projektunterstützungen konnten 2022 am Kantonsspital St.Gallen verzeichnet werden:
Die Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) wird seit Oktober 2022 neu als Notfallzentrum (NFZ) geführt. Die Neuorganisation hat zum Ziel, die Primärbetreuung der Notfallpatientinnen und -patienten durch die Fachkliniken abzudecken. Organisatorisch wurde die Notfallmedizin neu in die Klinik für Allgemeine Innere Medizin / Hausarztmedizin und Notfallmedizin integriert. Das NFZ ist ein interdisziplinärer Fachbereich und die führende Notfallmedizin in der Ostschweiz. Es bietet rund um die Uhr Dienstleistungen für die Bevölkerung der Region, das Gesamtspital sowie den städtischen Notfalldienst an. www.kssg.ch/nfz
Das Kantonsspital St.Gallen hat 2022 in zwei weitere Bauprojekte investiert:
www.kssg.ch/immobilien-und-betrieb/bauprojekte/bauprojekte-im-bestand
Im Oktober 2022 unterschrieben die Ortsbürgergemeinde St.Gallen und das Kantonsspital St.Gallen eine Absichtserklärung. Dabei ist vorgesehen, dass das Kantonsspital St.Gallen den Betrieb der Geriatrischen Klinik St.Gallen AG als Tochtergesellschaft übernimmt. Der Kauf wird im Laufe des ersten Quartals 2023 abgeschlossen. Ziel ist, einen Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen zu leisten und die qualitativ hochwertige geriatrische Versorgung der Bevölkerung in der Region St.Gallen weiterhin zu gewährleisten.
Nach insgesamt 24 Jahren am Kantonsspital St.Gallen, davon die Hälfte als Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung, trat Daniel Germann Ende April 2022 in den Ruhestand. Am 1. Mai 2022 übernahm Stefan Lichtensteiger die Nachfolge als CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung am Kantonsspital St.Gallen.
Ebenfalls neu im Gremium der Geschäftsleitung ist Roger Theiler, Leiter des neu geschaffenen Departementes «Entwicklung und Innovation». Mit der Pensionierung von Chefarzt Dr. Robert Sieber Ende September 2022 übernahm Dr. Elke Schmidt per 1. Oktober 2022 die ärztliche Leitung des Notfalls am Kantonsspital St.Gallen. Die Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) wurde gleichzeitig in Notfallzentrum (NFZ) umbenannt (vgl. Neuorganisation Notfallmedizin). Gleich in mehreren Kliniken konnte zudem die Nachfolge geregelt werden und neue Chefärzte wurden gewählt. Sämtliche Nachfolger starten im Laufe des Jahres 2023 am Kantonsspital St.Gallen:
Zudem wurde Prof. Dr. Miodrag Filipovic zum Chefarzt der Chirurgischen Intensivstation und Dr. Gian-Reto Kleger zum Chefarzt ad personam der Klinik für Intensivmedizin gewählt. Beide übernehmen ihre neue Funktion per 1. September 2023.