Grossbaustelle und Strukturdiskussion haben keinen Einfluss auf Patientenaufkommen
Jahresergebnis
in TCHF
-1 879
Erträge netto
in TCHF
907 242
Personalaufwand
in TCHF
549 329
Sachaufwand inkl. Abschreibungen
in TCHF
158 757
Im Geschäftsjahr 2019 erzielt das Kantonsspital St.Gallen bei einem Umsatz von CHF 907 Mio. einen Verlust von CHF 1,9 Mio. Die EBITDA-Marge liegt mit 5.1% wesentlich unter dem Zielwert von 10%.
Die stationären und ambulanten Behandlungen erreichen wiederum das Rekordniveau des Vorjahres. Im Verhältnis zum Ertrag netto können die Personalkosten reduziert werden und liegen unter dem schweizerischen Branchendurchschnitt. Die Personal- und Sachkosten entwickeln sich linear zur Leistungserbringung.
Der vom Volk im Jahr 2014 bewilligte Neubau ist zu einem Drittel erstellt. Die wesentlichen Ausschreibungen sind vertraglich fixiert. Insgesamt liegt der Neubau finanziell auf Kurs.
Die stationären Austritte liegen auf Höhe des Rekordjahres 2018. Der Case Mix Index bei grundversicherten und zusatzversicherten Patienten entwickelt sich stabil. Eingriffe, die seit Januar 2019 nicht mehr stationär, sondern ambulant durchgeführt werden, führen nicht zu weniger Austritten. Das in der Strategie vorgesehene ambulante Wachstum wird im Jahr 2019 übertroffen. Vermehrte Kooperationen zwischen den im Gesundheitswesen tätigen Institutionen sowie der Prozessdigitalisierung führen zu Mehrerträgen.
Die Tarifsituation zur Sicherstellung der stationären Preise hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht entspannt. Die öffentlichen Spitäler und Institutionen des Kantons St.Gallen sowie die Ostschweizer Ärztegesellschaften kündigten im Jahr 2018 die ambulanten Tarmed-Verträge. Für das Jahr 2019 liegt somit weder für stationär noch ambulant ein definitiver Preis vor. Im nächsten Schritt wird die kantonale Behörde im jeweiligen Festsetzungsverfahren die Preise fixieren.
Das Kantonsspital St.Gallen beschäftigt im Jahr 2019 im Durchschnitt 5 945 Mitarbeitende. Davon befinden sich 757 Mitarbeitende in Ausbildung. Der Personalaufwand über CHF 549 Mio. entwickelt sich linear zum Leistungswachstum.
Die patientenunabhängigen Sachkosten und Abschreibungen können auf Vorjahresniveau gehalten werden.
Mittelfristiger finanzieller Ausblick
Die Ergebnisse des Kantonsspitals St.Gallen werden mit Inbetriebnahme des Neubaus belastet. Bei gleichbleibender Unternehmungsstruktur führen die zusätzlichen Amortisationen der Neubauten zu substanziellen Verlusten. Ohne strategisch-strukturelle Massnahmen verfügt das Kantonsspital St.Gallen mittelfristig nicht mehr über die notwendige Liquidität und das vom Eigentümer geforderte Mindest-Eigenkapital. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus können dem Kantonsspital St.Gallen zusätzliche nicht budgetierte Aufwendungen bei gleichzeitig sinkenden Erträgen aufgrund von verschobenen operativen Eingriffen entstehen. Dies mit entsprechend negativer Auswirkung auf die Liquidität und Ertragslage.