Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kantonsspitals St.Gallen stellen die spezialisierte und überregionale Zentrumsversorgung und die regionale Grundversorgung sicher. Das Jahr 2019 war geprägt von diversen Highlights.
Am 23. Oktober 2019 hat die Regierung des Kantons St.Gallen den Vorschlag zur Leistungs- und Strukturentwicklung der St.Galler Gesundheitsversorgung präsentiert. Die Lösung: «4plus5». Künftig soll es im Kanton St.Gallen vier Mehrspartenspitäler und fünf regionale Gesundheits- und Notfallzentren geben. Die Mehrspartenspitäler an den Standorten St.Gallen, Grabs, Uznach und Wil werden ein stationäres Angebot ähnlich dem heutigen Leistungsumfang anbieten. Der Standort St.Gallen nimmt dabei weiterhin seine Rolle als Zentrumsspital und Endversorger wahr. Die regionalen Gesundheits- und Notfallzentren verfügen über einen Notfallzugang und wenige Überwachungsbetten. Diese sind an den Standorten Altstätten, Flawil, Rorschach, Walenstadt und Wattwil vorgesehen. Die «4plus5»-Strategie wurde vom Gesamtregierungsrat im Herbst verabschiedet und für eine umfassende Vernehmlassung bis Ende 2019 freigegeben. Damit ist der Weg für eine sichere und sinnvolle Gesundheitsversorgung im Kanton St.Gallen eingeschlagen. www.spitalzukunft.sg.ch
Am 17. Juni 2019 hat die Clinical Trials Unit (CTU), gegründet unter dem Dach des Medizinischen Forschungszentrums, ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Kernaufgabe der CTU als Kompetenzzentrum für klinische Studien ist die Unterstützung der klinisch Forschenden bei der Planung und Durchführung ihrer Projekte. Das Kantonsspital St.Gallen betreibt als einziges nicht-universitäres Spital eines von sechs Kompetenzzentren im Bereich der klinischen Forschung in der Schweiz. Zur Beantwortung von komplexen klinischen Forschungsfragen gewinnt die koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Forschungsspitälern immer mehr an Bedeutung. www.kssg.ch/mfz
Die steigende Anzahl an Tumorpatienten und die stetig zunehmenden Anforderungen an eine optimale Behandlung und Betreuung bedarf einer Intensivierung der interdisziplinären und multiprofessionellen Zusammenarbeit. Um diesen Ansprüchen nachzukommen, hat das Kantonsspital St.Gallen das Comprehensive Cancer Centre (CCC) gegründet. Im CCC sind die Fachpersonen aus über 40 Kliniken, Instituten, Zentren und Bereichen des Kantonsspitals St.Gallen vernetzt. Dabei können alle an der Betreuung von Tumorpatienten beteiligten Fachgebiete ihre unterschiedlichen Kompetenzen optimal einbringen. www.kssg.ch/ccc
Das Kantonsspital St.Gallen investiert in die Zukunft. Diverse Bauprojekte wurden 2019 am Kantonsspital St.Gallen realisiert:
Das Netzwerk Radiologie ist durch den Zusammenschluss der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Kantonsspitals St.Gallen, den radiologischen Abteilungen der Spitalregionen Rheintal Werdenberg Sarganserland und Fürstenland Toggenburg, des Spitals Linth und des Ostschweizer Kinderspitals St.Gallen entstanden. Unter der fachlichen Leitung der Radiologie und Nuklearmedizin des Kantonsspitals St.Gallen sind nun in der neuen Befundungszentrale in St.Gallen die Netzwerkleitung und Vertreter aller radiologischen Fachbereiche in einem Raum vereint. Dies ermöglicht standortunabhängig die zeitnahe und qualitativ hochstehende Befundung der an den zwölf Standorten des Netzwerkes durchgeführten radiologischen Untersuchungen zu gewährleisten. www.kssg.ch/netzwerk-radiologie
Im 2018 hat die Forschungskommission des Kantonsspitals St.Gallen erstmals eine Karriereförderung für junge Gruppenleiter ausgeschrieben. Ziel der Kommission ist es, Forscherinnen und Forscher zu finden, die eine eigene Forschungsgruppe aufbauen und von einer attraktiven Förderung profitieren wollen. Es wird angestrebt, eine Nachwuchsgruppe in einer der forschungsaktiven Kliniken zu etablieren. Die Zusage für 2019 hat Dr. Baharak Babouee Flury erhalten. Anfang April hat sie ihre Arbeit am Kantonsspital St.Gallen aufgenommen. Sie wird ihren Forschungsschwerpunkt im Bereich bakterieller Resistenzmechanismen in ihrem Labor am Medizinischen Forschungszentrum weiterentwickeln und zusätzlich in einem 50%-Pensum als klinische Oberärztin im Konsiliardienst der Infektiologie/Spitalhygiene tätig sein.
Auf der Grossbaustelle mitten auf dem Spitalareal geht es bisweilen zu wie in einem Ameisenhaufen. Den ganzen Tag wird fleissig gearbeitet, die Veränderung ist stetig sichtbar. Die kritische Tiefbauphase im Innenareal für den Neubau Haus 07A sowie die neue Tiefgarage ist bald überstanden – und dies ohne grössere Überraschungen. Die zentrale Lage des Neubaus Haus 07A und der Tiefgarage zwischen den angrenzenden bestehenden Spitalbauten sowie das Bedürfnis nach einem ununterbrochen laufenden Spitalbetrieb bringen eine Vielzahl hochkomplexer bautechnischer Herausforderungen mit sich. Auch die Baustelle «Nord-Süd-Kanal» zur Anbindung der Neubauten an die bestehenden Häuser geht planmässig voran. Wer stets auf dem neusten Stand sein will, kann via Webcam das Treiben auf der Baustelle live mitverfolgen. www.kssg.ch/webcam
Am 14. November 2019 hat am Kantonsspital St.Gallen unter dem Lead des Lungenzentrums erstmals ein wissenschaftliches Symposium zum Thema «Digital Health – Die Zukunft ist jetzt» stattgefunden. Das Kantonsspital St.Gallen unterstützt damit innovative Ideen zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen. Das Programm wurde von Experten des Kantonsspitals St.Gallen, der Universität St.Gallen, der Empa/ETH und der Mayo Clinic zusammengestellt. Sechs Start-up-Firmen haben die Herausforderung eines Wettbewerbes angenommen. Mittels Fachjury und Publikumsabstimmung wurde der 1. «Digital Health-Vadian» schliesslich an das Start-up-Unternehmen Sleepiz vergeben. Sleepiz hat eine kontaktlose medizinische Schlafüberwachung für zuhause entwickelt, die das Potenzial hat, in den nächsten Jahren ein neues Kapitel in der Schlafmedizin aufzuschlagen.
Vor sechs Jahren haben das Kantonsspital St.Gallen und das Universitätsspital Zürich ihre Zusammenarbeit in der hochspezialisierten Herzmedizin weiter verstärkt. Nun hat ein gemeinsames Herzteam der Klinik für Kardiologie des Kantonsspitals St.Gallen und der Herzchirurgie des Universitätsspitals Zürich im 2019 erstmals in St.Gallen einen kathetergestützten minimalinvasiven Eingriff an einer Herzklappe erfolgreich durchgeführt. Die angewendete MitraClip-Methode ermöglicht es, ohne ein Öffnen des Brustkorbes am schlagenden Herzen eine Mitralklappeninsuffizienz zu behandeln. So besteht die einzigartige Möglichkeit, den unmittelbaren Behandlungserfolg anzuschauen, zu kontrollieren und allenfalls die Behandlung zu adaptieren, bevor der Clip endgültig abgesetzt wird. www.kssg.ch/kardiologie
Das Ostschweizer Kinderspital wird circa Ende 2025 in einen Neubau auf den Campus des Kantonsspitals St.Gallen umziehen. Das entstehende Synergiepotenzial – durch die verbesserten infrastrukturellen Verhältnisse und die räumliche Nähe – soll bestmöglich genutzt werden. Damit eine gezielte Abstimmung zwischen den beiden Spitälern erfolgt, wurde das Programm «H2O» – zwei Zentrumsspitäler (H2) an einem Ort (O) – initiiert. Im Fokus stehen die Verbesserung der Leistungsangebote für Patienten und Zuweiser sowie die Steigerung der Wertschöpfung und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der beiden Zentrumsspitäler. Zentral im 2019 sind nachfolgende zwei Teilprojekte:
Das Kantonsspital St.Gallen blickt im 2019 auf einen grossen Forschungserfolg zurück: Einem Team von Forschenden rund um Studienleiter Prof. Dr. Burkhard Ludewig ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit Forschern der ETH Zürich und der Universität Calgary einen neuen Risikofaktor bei Patienten mit Herzmuskelentzündung (Myokarditis) zu identifizieren. Die Forscher haben herausgefunden, dass eigentlich harmlose Darmbakterien gefährliche Entzündungsprozesse im Herz verstärken können. Die krankheitsverursachenden Prozesse, die zur Herzmuskelentzündung führen, waren bisher ungenügend erforscht. In einem nächsten Schritt gilt es, zu zeigen, dass mit einer gezielten Veränderung des Darmmilieus bei Patientinnen und Patienten mit Myokarditis die schwerwiegenden Folgen der Myokarditis verhindert oder zumindest gelindert werden könnten.
Das Kantonsspital St.Gallen hat im Jahr 2019 erneut am Schweizer Spitallohnvergleich teilgenommen. Dieser dient als Anhaltspunkt zur Beurteilung der Marktlohngerechtigkeit der Löhne am Kantonsspital St.Gallen. Das Ergebnis zeigt, dass das Kantonsspital St.Gallen im Vergleich zum Schweizer Gesundheitswesen marktgerechte Löhne zahlt. Zudem wurde die offizielle Lohngleichheitsanalyse des Bundes in Auftrag gegeben, welche die Löhne von Frauen und Männer für vergleichbare Arbeit überprüft. Das vorliegende Ergebnis bestätigt, dass am Kantonsspital St.Gallen die Lohngleichstellung vollständig eingehalten wird: Es gibt keine Unterschiede bezüglich des Geschlechts.
Seit September 2019 hat zwischen den Häusern 19 und 20 das Organspende-Denkmal seinen neuen Standort. Ein harmonisches Plätzchen für Angehörige – geschaffen im Andenken an die vielen Organspender. Eine Sitzbank mit Blick auf die Organspende-Eiche lädt zum Besinnen ein. Der «Rückzugs- und Erinnerungsort» soll denn auch in erster Linie die grosse Wertschätzung gegenüber allen Organspenderinnen und –spendern und ihren Angehörigen ausdrücken. Die Skulptur in Form der liegenden Ziffer Acht – als Zeichen für die Unendlichkeit – wurde in der Nähe einer jungen Eiche platziert. www.kssg.ch/nephrologie
Die Digitalisierung ist auf dem Vormarsch und gewinnt auch im Gesundheitswesen vermehrt an Bedeutung. Obschon der digitale Wandel in der Spitalbranche als relevantes Thema angesehen wird, hinkt die Branche der Digitalisierung jedoch deutlich hinterher. Entlang des gesamten Behandlungsprozesses gewinnt die digitale Unterstützung der Kommunikation immer mehr an Bedeutung. Das Kantonsspital St.Gallen geht diesbezüglich mit drei aktuellen Patienten-Services neue Wege: