Im Zeichen des Aufbruchs und der Planung

2018 war für das Kantonsspital St.Gallen ein Jahr des Aufbruchs und der Planung. Das zehnjährige Bauvorhaben im Innenareal des Kantonsspitals St.Gallen ist gestartet. Zudem sind im Rahmen des Projekts «Leistungs- und Strukturentwicklung» auf politischer Ebene Diskussionen für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung im Kanton St.Gallen angelaufen.

Rückblick

Seit der Einführung der neuen Spitalfinanzierung 2012 steht das Kantonsspital St.Gallen wie alle Spitäler vor grossen Herausforderungen. Umso erfreulicher ist das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2018. Entgegen den Erwartungen hat das Unternehmen einen Gewinn von CHF 2,5 Mio. erzielt. Gründe dafür: Der Schweregrad (Case Mix Index) und die stationären Frequenzen liegen auf Rekordniveau. Beides sind Volatilitäten, mit welchen ein Spital zurechtkommen muss.

Bauvorhaben auf Kurs

Im Innenareal des Kantonsspitals St.Gallen haben Anfang April die Vorbereitungen für die Grossbaustelle Haus 07A und zentrale Tiefgarage begonnen. Seither schreiten die Bauarbeiten planmässig voran. Nach einer Bauzeit von 33 Monaten haben wir im Oktober 2018 im Neubau Haus 10, dem ersten fertiggestellten Gebäude des Neubauprojektes «come together», den Betrieb aufgenommen.

Erfreulich ist, dass wir trotz der Bauvorhaben so hohe Frequenzen wie nie zuvor verzeichnen dürfen. Mit unterschiedlichen Massnahmen setzen wir alles daran, die Auswirkungen für die Patientinnen und Patienten sowie für die Mitarbeitenden so gering wie möglich zu halten.

Personelles und Nachwuchsförderung

Per 1. September 2018 hat Dr. Stefan Bilz die Leitung der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Osteologie und Stoffwechselerkrankungen übernommen. Nachfolgeregelungen und herausragende Leistungen sind einzig dank adäquat ausgebildeten Mitarbeitenden möglich. So werden ab Herbstsemester 2020 in St.Gallen die ersten 40 Medizinstudierenden ihr Masterstudium starten. Das St.Galler Stimmvolk hat im Juni 2018 mit einer grossen Zustimmung «Ja» zum «Joint Medical Master St.Gallen» gesagt. Das ist ein Meilenstein für das Kantonsspital St.Gallen und die gesamte Ostschweiz.

«Wir setzen uns mit dem Projekt ‹Leistungs- und Strukturentwicklung› für eine nachhaltige, zukunftsorientierte, aber auch bezahlbare Gesundheitsversorgung für die St.Galler Bevölkerung ein.»

Dr. med. Daniel Germann

Ausblick

Auch wenn im Geschäftsjahr 2018 ein positives Ergebnis erzielt werden konnte, droht den Spitalverbunden ohne wirksames Gegensteuern künftig ein jährliches Defizit von rund 70 Millionen Franken. Doch nicht nur der finanzielle Bereich stellt die Spitäler vor grosse Herausforderungen.

Die Gesundheitsbranche in der Schweiz befindet sich seit einigen Jahren im stetigen Wandel: Die demografische Entwicklung, sprich die steigende Morbidität und die anteilsmässig höheren chronischen Erkrankungen, die zunehmende Spezialisierung der medizinischen Leistungserbringung und die Schwierigkeit der Rekrutierung von Fachkräften erhöhen den Druck auf alle Akteure.

Um die Zukunft der St.Galler Spitäler nachhaltig sicherzustellen, hat der Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St.Gallen gemeinsam mit den Geschäftsleitungen der vier Spitalverbunde und externen Experten ein Grobkonzept zuhanden der Regierung erarbeitet. Dabei wird folgendes Zielbild formuliert:

Leistungskonzentration an den vier Standorten St.Gallen, Grabs, Uznach und Wil
Ambulante Gesundheitszentren in Altstätten, Walenstadt, Wattwil, Flawil und Rorschach
Stärkung des Zentrumsspitals als Endversorger auf universitärem Niveau in der Versorgung, im Lehrniveau und in der Wissenschaft und Forschung

Die Detailkonzeption läuft derzeit. Wir setzen uns mit dem Projekt «Leistungs- und Strukturentwicklung» für eine nachhaltige, zukunftsorientierte, aber auch bezahlbare Gesundheitsversorgung für die St.Galler Bevölkerung ein.

Dank

Bei der Umsetzung all der Pläne kann ich auf die grosse Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen. Auch unter erschwerten Bedingungen setzen sie sich täglich für das Wohl der Patientinnen und Patienten sowie den Erfolg des Kantonsspitals St.Gallen ein. Für dieses grosse Engagement bedanke ich mich herzlich. Ein weiterer Dank geht an den Verwaltungsrat der Spitalverbunde und die anderen Spitalverbunde des Kantons St.Gallen, die Kooperationspartner und das Gesundheitsdepartement des Kantons St.Gallen sowie die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.