Die Übernahme der Geriatrischen Klinik St.Gallen AG per 1. Januar 2023 führt zu einem Wachstum des stationären Ertrags gegenüber Vorjahr von CHF 29 Mio. Das Kantonsspital St.Gallen hat gegenüber 2022 die Fallzahlen steigern können und damit die Reduktion des Schweregrads kompensiert.
Die ärztlichen und technischen TARMED-Leistungen werden mit verschiedenen Taxpunkwerten abgerechnet. Abhängig von der Krankenkasse werden die Taxpunktwerte mit 83 oder 84 Rappen entschädigt. Der Fakturierungswert je Taxpunkt bei der MTK (Unfall-/Militär- und Invalidenversicherung) beträgt seit Jahren CHF 1.00. Im ambulanten Bereich können die Anzahl Besuche gegenüber Vorjahr erhöht werden. Der Trend, immer mehr stationäre Eingriffe ambulant durchzuführen, setzt sich fort. Das dadurch veränderte Kollektiv und die vermehrte Abgabe von Medikamenten / Material führen zu Mehrerträgen gegenüber Vorjahr.
Die Zunahme der übrigen Erträge ist auf die Mehrerlöse in den Positionen «Erträge aus Leistungen an Patientinnen und Patienten / Personal / Dritte» und «Erträge gegenüber anderen Spitälern und Institutionen» zurückzuführen. Im Rahmen der Zentralisierung der Supportbereiche erhöhen sich die Kooperationen und Verrechnungen innerhalb der Spitalverbunde im Kanton St.Gallen.
Die Entschädigungen für gemeinwirtschaftliche Leistungen, universitäre Lehre und Innovation / Forschung / Entwicklung sind von mehr Ärztinnen und Ärzten in einer Weiterbildung höher als im Vorjahr ausgefallen.
Die Tabelle zeigt den Bestand der noch nicht abgerechneten Leistungen per Ende Jahr und die Veränderung zum Vorjahr.
Der neunköpfige Verwaltungsrat der vier St.Galler Spitalverbunde hat im Jahr 2023 insgesamt Grundentschädigungen von CHF 424'000 und Taggelder von CHF 209'150 erhalten (exkl. Spesen und Sozialversicherungsbeiträge). Die beiden VR-Präsidenten haben davon zusammen total CHF 83'500 Grundentschädigung und total CHF 74'550 Taggelder für ihre Funktion erhalten (exkl. Spesen und Sozialversicherungsbeiträge). Für Kantonsmitarbeitende hat die Regierung für die Tätigkeit in strategischen Organen von Organisationen mit kantonaler Beteiligung eine Ablieferungspflicht festgelegt. Diese ist in den vorliegenden Zahlen nicht berücksichtigt.
Der Aufwand für Fremdpersonal ist in der Jahresrechnung 2022 in den Personalnebenkosten enthalten (CHF 4.9 Mio.). In der Jahresrechnung 2023 wird dieser Aufwand für Fremdpersonal im Umfang von CHF 4.5 Mio. im Besoldungsaufwand ausgewiesen.
Der medizinische Bedarf enthält Medikamente, Verbrauchsmaterial, Laborleistungen sowie medizinische, therapeutische und diagnostische Fremdleistungen.
Die Medikamentenverkäufe an Dritte, an andere Spitalverbunde sowie der Anstieg bei der Anzahl der behandelten Patientinnen und Patienten gegenüber Vorjahr führen im Wesentlichen zu einer erhöhten Abgabe in der Position «Heilmittel und Chemikalien».
Aufgrund von gesteigerten Patientenaustritten und ambulanten Besuchen erhöht sich der patientenbezogene Sachaufwand gegenüber Vorjahr um rund TCHF 2'900.
Der «Nicht patientenbezogene Sachaufwand» ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was hauptsächlich auf höhere Ausgaben im Zusammenhang mit laufenden Projekten wie dem Bezug des Neubaus Haus 07A oder der Implementierung des neuen Klinikinformationssystems zurückzuführen ist.
Im Jahr 2023 emittierte das Kantonsspital St.Gallen zwei weitere Anleihen über 10 und 15 Jahre mit einem Volumen von CHF 350 Mio.
Dank der hohen Nachfrage der Investoren bei der Anleihenemission im Jahr 2023 konnten die Anleihen zu einem Kurs über ihrem Nennwert ausgegeben werden, was zu einem einmaligen finanziellen Gewinn führte. Darüber hinaus erzielte das Kantonsspital St.Gallen, aufgrund der Beendigung der Negativzinsphase durch die Schweizerische Nationalbank und der Wiederanlage von nicht unmittelbar benötigten Geldern, zusätzlich Erträge aus Zinsanlagen.
Die Position «Zinsaufwand langfristige Kantonsdarlehen» beinhaltet einerseits die Verzinsung der Betriebsdarlehen und andererseits die Darlehenszinsen für die bereits in Betrieb genommenen Neubauten (Haus 10 und Trafostation). Weiter sind darin neu die Darlehenszinsen für den Neubau der Geriatrischen Klinik St.Gallen AG enthalten.
2023 betrug der Zinssatz für das Kontokorrent des Kantons 1.47% (im Vorjahr 0%). Die Position «Übriger Finanzaufwand» setzt sich hauptsächlich aus Zinsen, Emissionskosten für Anleihen, Bankgebühren, Factoring-Gebühren und Währungskursverlusten zusammen. Die einmaligen Emissionskosten der Anleihen sind gemeinsam mit den Zinsaufwendungen für die Anleihen in der Position «Übriger Finanzaufwand» erfasst.
«Ertrag aus Dividenden» beinhaltet die Dividendenausschüttung der LEP AG über TCHF 56. Im Weiteren wird im Geschäftsjahr 2023 aufgrund der Equity-Bewertung der LEP AG ein Erfolg von TCHF 129 erzielt.