Highlights 2021
Das Jahr 2021 war aufgrund der Corona-Pandemie sowie der Spitalentwicklung ein Jahr mit vielen Herausforderungen. Trotzdem wurden zahlreiche betriebliche Neuerungen umgesetzt.
Auch 2021 war der Spitalalltag geprägt von den Folgen der Corona-Pandemie. Auf jede Welle folgte eine neue Mutation des Virus, was stets rasche und flexible Anpassungen im Spitalbetrieb – bis hin zur Reduktion elektiver Eingriffe – bedeutete. Für Long-Covid-Patientinnen und -Patienten mit unspezifischen Beschwerden und der Notwendigkeit einer multidisziplinären Abklärung und Behandlung wurde neu eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Das Kantonsspital St.Gallen war zudem an diversen Studien beteiligt. Unter anderem an einer Studie, die zum Ziel hatte, genetische Risikofaktoren für Covid-19 und einen schweren Verlauf zu identifizieren und damit wichtige Informationen für die Pathogenese zu klären, das heisst die Veranlagung des Individuums zu erkranken. www.kssg.ch/coronavirus
«MedAmbi» heisst das Medizinische Ambulatorium der Klinik für Allgemeine Innere Medizin am Kantonsspital St.Gallen, das am 14. Juni 2021 eröffnet wurde. Ziel ist die Vermeidung nicht dringend nötiger Hospitalisationen oder deren mögliche Verkürzung. Im «MedAmbi» werden alle bisherigen und neuen medizinischen Angebote der Allgemeinen Inneren Medizin zusammengeführt. Durch die Schliessung der Bettenstationen in den Aussenstandorten hat sich das Patientenvolumen am Standort St.Gallen leicht erhöht, und dies sowohl auf den Bettenstationen als auch auf der Zentralen Notfallaufnahme. Die Bettenkapazität ist jedoch limitiert. Das «MedAmbi» schliesst diese Lücke und bietet beispielsweise kurzfristige Nachkontrollen und Therapien wie Infusionen oder Transfusionen an. Damit unterstützt es die Verschiebungen hin zu einer sicheren ambulanten Medizin. www.kssg.ch/aim
Am 1. Januar 2021 wurde das interdisziplinäre Gynäkologische Krebszentrum gegründet. Ziel ist es, die Qualität in der Versorgung von Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen weiter zu erhöhen. Im Juni 2021 erfolgte die Zertifizierung nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Ein Gütesiegel, das Vertrauen schafft und eine optimale Behandlungsqualität garantiert. Krebserkrankungen erfordern aufgrund ihrer Komplexität eine hohe fachliche Kompetenz sowie eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Höchste Qualität in der Krebsbehandlung verlangt viel Erfahrung, welche die Spezialistinnen und Spezialisten des Gynäkologischen Krebszentrums am Kantonsspital St.Gallen auch dank hoher Fallzahlen gewährleisten können. www.kssg.ch/gyn-krebszentrum
Im Dezember 2020 verabschiedete der Kantonsrat die Vorlage «Weiterentwicklung der Strategie der St.Galler Spitalverbunde». Als Konsequenz davon wurde der Auftrag erteilt, bis ins Jahr 2024 die Organisations- und Führungsstrukturen der vier Spitalverbunde des Kantons St.Gallen zu überprüfen und zu einer gemeinsamen Spitalorganisation zusammenzuführen. Die Modellvarianten und Empfehlungen werden im Rahmen des Projekts «Managementmodell 2024+» erarbeitet und in einem Bericht an die Regierung dargelegt. Bereits heute arbeiten die Spitalverbunde immer enger zusammen – sei es durch die wachsende Anzahl von medizinischen Netzwerken und Kooperationen oder durch den Zusammenschluss von Supportbereichen wie beispielsweise Human Resources oder durch spitalübergreifende Projekte wie «newKIS».
Das Kantonsspital St.Gallen schloss gemäss den Planungsvorgaben der Leistungs- und Strukturentwicklung (SEG) die Bettenstationen der Aussenstandorte. An den Standorten in Rorschach und Flawil wurde folglich 2021 je ein Ambulatorium unter dem Namen «Ambi Rorschach» beziehungsweise «Ambi Flawil» eröffnet. Das Kantonsspital St.Gallen bietet an beiden Standorten verschiedene ambulante Leistungen an. Die Verbindung zum Zentrumsspital in St.Gallen wird in der täglichen Arbeit nicht nur sichergestellt, sondern auch durch die Spezialistinnen und Spezialisten vor Ort gewährleistet. Durch die interdisziplinäre und interprofessionelle Vernetzung der Fachkräfte können die Patientinnen und Patienten an beiden Standorten umfassend abgeklärt, behandelt und betreut werden.
www.kssg.ch/standorte
Das Neubauprojekt «come together» schreitet in grossen Schritten voran: Ende April 2021 wurde der höchste Punkt des Neubaus Haus 07A erreicht. Die oberste Decke auf rund 52 Metern wurde betoniert und der markante Bettenturm Haus 07A zeigt sich in voller Grösse. Die Aufrichte wurde im kleinsten Rahmen gefeiert. Der Fokus richtet sich nun nach innen und der Innenausbau ist in vollem Gange. Zu Spitzenzeiten sind täglich bis zu 450 Handerwerkerinnen und Handwerker im Einsatz. Der zentralen Baustellenlogistik kommt in dieser Phase eine besondere Bedeutung zu. Gleichzeitig wurden die letzten Anpassungen für das Musterbettenzimmer vorgenommen. Das gestalterische Konzept - sprich Materialien, Details und die Raumwirkung - wurde überprüft und spätere Abläufe praktisch ausprobiert. www.kssg.ch/bau
Die Digitalisierung ist ein branchenunabhängiger Megatrend, der auch das Gesundheitswesen und die Spitäler in hohem Masse betrifft. Deshalb formulierte die Geschäftsleitung ein Unternehmensziel für das Jahr 2021 mit dem Auftrag, ein Rahmenkonzept zum Thema «Digitale Transformation» zu erstellen. Unter Berücksichtigung der Unternehmensziele und -strategie wurden die Digitalisierungsvision und anschliessend die Digitalisierungsstrategie erarbeitet. Die Strategie schafft den Orientierungsrahmen für alle laufenden und zukünftigen Digitalisierungsvorhaben. Die Digitalisierung am Kantonsspital St.Gallen umfasst Ziele sowie Themenbereiche. Dazu gehören: Qualität erhöhen, Effizienz sowie Produktivität verbessern und neue Geschäftsfelder respektive neue Geschäftsmodelle entwickeln. Betroffen sind die Themenbereiche «Basisinfrastruktur», «Prozessdigitalisierung» und «Serviceentwicklung».
Ziel des Kantonsspitals St.Gallen ist es, die medizinischen Leistungen durch Forschung weiter zu unterstützen und zu ergänzen, um das universitäre Niveau und die Behandlungen der Patientinnen und Patienten auch in Zukunft nach neusten medizinischen Erkenntnissen sicherzustellen. Unterschiedliche Forschungserfolge prägten das Jahr 2021:
Am 29. Januar 2021 hat am Kantonsspital St.Gallen in der Klinik für Neurochirurgie die erste Laserablation eines Tumors im Gehirn stattgefunden. Patientinnen und Patienten mit Hirntumoren steht damit ein innovatives Verfahren am Kantonsspital St.Gallen zur Verfügung. Mit der Laserablation (Laser Induced Tumor Therapie - LITT) können tief liegende Tumore über einen nur 3 Millimeter grossen Zugang behandelt werden. Die neue Technik wurde vom Chefarzt Prof. Dr. Oliver Bozinov eingeführt, der auf diesem Gebiet europaweit führend ist. www.kssg.ch/neurochirurgie/leistungsangebot/interstitielle-laserthermotherapie-litt
Das Kantonsspital St.Gallen hat 2021 in diverse weitere Bauprojekte investiert:
Im November 2021 hat die «Nationale Koordination Seltene Krankheiten» (kosek) schweizweit spezialisierte Behandlungszentren formell anerkannt. Darunter auch das Referenzzentrum für seltene neuromuskuläre Krankheiten St.Gallen, ein gemeinsames Angebot des Muskelzentrums/ALS Clinic des Kantonsspitals St.Gallen und des pädiatrischen Zentrums für neuromuskuläre Erkrankungen des Ostschweizer Kinderspitals. Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit seltenen Krankheiten ist äusserst herausfordernd. Nicht nur die einzelnen Krankheiten sind selten, sondern auch die Spezialistinnen und Spezialisten, die dazu ein vertieftes Wissen vorweisen können. www.kssg.ch/muskelzentrum
Am 1. Juli 2021 öffnete das Ostschweizer Wirbelsäulenzentrum (OSWZ) am Kantonsspital St.Gallen seine Türen. Es steht für die fächerübergreifende Zusammenarbeit der Klinik für Neurochirurgie sowie der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates und bietet eine umfassende Kompetenz im gesamten Spektrum der Wirbelsäulenmedizin. Dank der Spezialisierung können nebst der Versorgung von häufigen und degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule wie etwa einem Bandscheibenvorfall oder einer Spinalkanalstenose auch komplexere Behandlungen angeboten werden. Hierzu gehören die Rückenmarkschirurgie, die Tumorchirurgie der Wirbelsäule, die Versorgung von Wirbelsäulentraumen, Deformitäten und Korrekturspondylodesen. www.kssg.ch/wirbelsaeulenzentrum