Geschäftsbericht 2024
Berichtsteil

Ereignisse 2024

Die Mitarbeitenden des Kantonsspitals St.Gallen stellen die spezialisierte und überregionale Zentrumsversorgung sowie die regionale Grundversorgung sicher. Weiter wurden diverse Neuerungen im Spitalbetrieb sowie eine Reihe verschiedener Themen und Projekte umgesetzt.

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Erste Nierenentnahme mit Robotereinsatz

Im Januar 2024 wurde am Kantonsspital St.Gallen bei einer Lebendspende erstmals eine Niere zur anschliessenden Transplantation mithilfe chirurgischer Robotik, dem Da-Vinci-Xi-System, entnommen. Das KSSG gehört in der Schweiz zu den ersten Zentren, die dieses Verfahren bei der Nierentransplantation anwenden. Bei der Nierenentnahme setzte das KSSG schon früh auf die schonende minimalinvasive Operationstechnik (Schlüsselloch-Chirurgie).

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Eröffnung Teilbereich Geriatrie im H03

Anfang 2024 hat die Geriatrische Klinik St.Gallen AG als Tochterunternehmen des Kantonsspitals St.Gallen einen Teilbereich mit insgesamt rund 40 Mitarbeitenden und 30 Betten ins Haus 03 verlegt. In den frei gewordenen Räumen der Geriatrischen Klinik wurde am 1. Februar 2024 das Rehazentrum St.Gallen durch die Kliniken Valens eröffnet.

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Das KSSG ist universitäres Lehr- und Forschungsspital

Die St.Galler Regierung ermächtigt das KSSG, den Namenszusatz «universitäres Lehr- und Forschungsspital» zu verwenden. Damit wird die langjährige Lehr- und Forschungsleistung des KSSG gewürdigt.

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Individualisierte Knieprothetik mit roboterassistiertem Operationsverfahren

Die Klinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates setzt neu das roboterassistierte System VELYS™ ein. Dieses nutzt 3D-Kameras, um die Form und Grösse des Kniegelenks, die individuelle Beinachse sowie den Bewegungsumfang und die Eigenschaften der Bänder zu vermessen.

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Erfolgreicher Bezug des Neubaus

Im Juli 2024 wurde der Neubau Haus 07A vollständig in Betrieb genommen. Damit wurde die grösste Umzugsaktion in der Geschichte des Kantonsspitals St.Gallen abgeschlossen. Rund 3’000 Umzugskartons wurden gepackt und 550 Helferinnen und Helfer standen im Einsatz. Nachdem Ende April 2024 verschiedene Kliniken, drei Bettenstationen und Ambulatorien im Neubau eröffnet haben, kamen im Juli die Ressorts Interventionelle Kardiologie und Interventionelle Gastroenterologie dazu.

Der Neubau ist von einem grossen Operations- und Interventionsgeschoss sowie dem Bettenturm geprägt. Mit dem neuen Haus 07 wird das KSSG den steigenden Ansprüchen von Patientinnen und Patienten an Zimmergrösse, Komfort und Mobilität gerecht. Die nachhaltige Infrastruktur legt die Basis für die Patientenversorgung sowie für Versorgungsqualität auf universitärem Niveau. Medizinische und pflegerische Tätigkeiten sowie moderne Spitzenmedizin werden durch die Infrastruktur optimal ergänzt. Die Mitarbeitenden profitieren von viel Tageslicht, grosszügigen Aufenthaltsräumen und zeitgemässen Büroräumlichkeiten. Die erweiterte Gastronomie mit nachhaltigem Angebot und direktem Zugang zum grossen öffentlichen Dachgarten sind Teil der neuen Infrastruktur.

Die Öffentlichkeit konnte den Neubau am Sonntag, 17. März 2024 besichtigen. Der Tag der offenen Tür war mit knapp 7'000 Besuchenden ein voller Erfolg.

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Sarkomzentrum gegründet

Im neu gegründeten Sarkomzentrum werden Patientinnen und Patienten umfassend, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit langjähriger Erfahrung an einem Ort behandelt. Am KSSG treffen sich die Fachpersonen der beteiligten Disziplinen wöchentlich zum Sarkomboard. Zudem wurde eine interdisziplinäre Spezialsprechstunde eingerichtet.

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Einführung neues Klinikinformationssystem

Die vier Spitalverbunde des Kantons St.Gallen haben sich für die gemeinsame Einführung des neuen Klinikinformationssystems KISIM entschieden. Mit dem System werden administrative Arbeiten reduziert und vereinfacht, zudem sind sämtliche Patienteninformationen zentral einsehbar. Im Kantonsspital St.Gallen haben die Vorarbeiten für den im August 2025 geplanten Roll-Out im 2024 Fahrt aufgenommen. Dabei konnte auf Erfahrungen aus der Geriatrischen Klinik zurückgegriffen werden, welche KISIM bereits im Oktober 2024 eingeführt hat. Die Roll-Outs in den Spitälern Wil, Linth, Altstätten und Grabs erfolgen im Zeitraum März bis Juni 2025.

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Wechsel in der Geschäftsleitung

Der Verwaltungsrat der St.Galler Spitalverbunde und Stefan Lichtensteiger, CEO des Kantonsspitals St.Gallen, sind mit Blick auf die bevorstehende Fusion (der St.Galler Spitalverbunde) im gegenseitigen Einvernehmen zum Entscheid gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden. Stefan Lichtensteiger war seit Mai 2022 CEO des Kantonsspitals St.Gallen und zuvor während zwölf Jahren CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS). Die interimistische Leitung übernimmt der langjährige bisherige stellvertretende CEO Prof. Dr. Simon Wildermuth.

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Zusammenschluss der vier Spitalverbunde

Die vier St.Galler Spitalverbunde Kantonsspital St.Gallen, Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland, Spital Linth und Spitalregion Fürstenland Toggenburg wurden mit Beschluss des St.Galler Kantonsrats per 1. Januar 2025 zu einem Unternehmen zusammengeführt. Eine einzige Geschäftsleitung wird die operative Führung aller Standorte sicherstellen. Das Unternehmen erhielt nicht nur eine angepasste Organisations- und Führungsstruktur, sondern mit dem Dachnamen «HOCH Health Ostschweiz» auch einen gemeinsamen Markenauftritt. Die neue Marke gibt dem Zusammenschluss der vier Spitalverbunde ein Gesicht und eine gemeinsame Identität. Das Akronym HOCH setzt sich aus dem Namen zusammen: Das H steht für Health und OCH für Ostschweiz. Mit über 8'000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von rund CHF 1,4 Mrd. ist es eines der grössten Gesundheitsunternehmen der Schweiz.

Personelles:

  • Per 1. Januar 2024 nahmen Prof. Dr. Oliver Bozinov, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, für das medizinische Departement lll und Prof. Dr. Wolfram Jochum, Chefarzt der Pathologie, für das medizinische Departement lV in der Geschäftsleitung Einsitz.
  • Per 1. April 2024 übernahm Prof. Dr. Corinna Ludwig als Leitende Ärztin die Führung der Klinik für Thoraxchirurgie. Die international anerkannte und ausgewiesene akademisch tätige Expertin in der chirurgischen Behandlung von Tumorerkrankungen beherrscht auch das breite Spektrum der Therapie von gutartigen Veränderungen des Brustraumes.
  • Im April 2024 hat der Verwaltungsrat der St.Galler Spitalverbunde auf Antrag der Wahlvorbereitungskommission und der KSSG-Geschäftsleitung Martin Banaszak zum neuen Chief Financial Officer (CFO) und Geschäftsleitungsmitglied gewählt.
  • Im März übernahm Prof. Dr. Gian Marco De Marchis, Chefarzt der Klinik für Neurologie, die Führung des Stroke-Centers und die Co-Leitung der NIPS von PD Dr. Georg Kägi. Prof. Dr. De Marchis bringt langjährige Erfahrung im Stroke-Bereich mit.
  • Anlässlich der Generalversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Neurochirurgie wurde Prof. Dr. Oliver Bozinov per 21. Juni 2024 zum Präsidenten der SGNC gewählt. Die SGNC fördert die Neurochirurgie in der Schweiz, plant die neurochirurgische Versorgung und vertritt die Standesinteressen der Spezialärztinnen und -ärzte.
  • Nach einem umfassenden Auswahlverfahren wählte der Verwaltungsrat der St.Galler Spitalverbunde Prof. Dr. Frauke Förger mit Stellenantritt am 1. Oktober 2024 zur neuen Chefärztin der Klinik für Rheumatologie. Prof. Dr. Förger wird damit Nachfolgerin von Prof. Dr. Johannes von Kempis, der Ende September 2024 pensioniert wurde.
  • Dr. Birgit Schwenk wurde zur künftigen Chefärztin der Geriatrischen Klinik St.Gallen AG und Chefärztin Akutgeriatrie HOCH gewählt.
  • Der Verwaltungsrat der Geriatrischen Klinik St.Gallen AG hat Matthias Mayrhofer per 1. Januar 2025 zum Direktor und Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Geriatrischen Klinik St.Gallen AG gewählt.
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Forschungserfolge 2024

Diverse Forschungserfolge und Projektunterstützungen konnten am Kantonsspital St.Gallen verzeichnet werden:

  • Mit einer gezielten Immuntherapie kann die körpereigene Immunabwehr Tumorzellen erkennen und eliminieren. Die Therapie kann aber zu erheblichen Nebenwirkungen führen, deren Ursache bisher unklar war. Nun hat eine internationale Forschergruppe mit Studienleiter Prof. Dr. Lukas Flatz neue Erkenntnisse gewonnen, welche die Sicherheit und Wirksamkeit der Immuntherapie für Krebspatientinnen und -patienten verbessern können.
  • Forschende des Kantonsspitals St.Gallen und des Universitätsspitals Zürich haben ein neues immuntherapeutisches Verfahren zur Behandlung der Herzmuskelentzündung entwickelt. Das Zusammenspiel der verschiedenen Zellen im Herzmuskel wird durch sogenannte Gremlin-Moleküle gesteuert. Ein therapeutischer Antikörper, der gegen die Gremlin-Moleküle gerichtet ist, reduziert schwere Entzündungsreaktionen im Herzen und verhindert die Entstehung einer Herzinsuffizienz.
  • Eine wirksame Immuntherapie bei Lungenkrebs beruht auf der Organisation bestimmter Zellstrukturen im Tumorgewebe. Nun haben Forschende des Kantonsspitals St.Gallen und der Universität Zürich herausgefunden, wie Immunzellen effizient zu Tumorzellen geleitet werden und so die Wirkung einer Immuntherapie kontrollieren.
Organigramm Kennzahlen 2024