Geschäftsbericht 2024
Finanzbericht

Finanzkommentar

Jahresergebnis

in TCHF

7'580

Erträge netto

in TCHF

1'080'263

Personalaufwand

in TCHF

623'467

Medizinischer Bedarf

in TCHF

250'329

Sonstiger Betriebsaufwand inkl. Abschreibungen

in TCHF

189'665

Das Kantonsspital St.Gallen blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück und schliesst das Jahr mit einem Gewinn von CHF 7,6 Mio. ab. Der Konzernumsatz konnte von CHF 1'045 Mio. auf CHF 1’080 Mio. gesteigert werden, während eine EBITDA-Marge von 6.8% (Vorjahr: 2.6%) erzielt wurde. Dieses positive Ergebnis resultiert aus Effizienzsteigerungen, Einsparungen im Sachaufwand sowie Sondereffekten in Höhe von CHF 17,6 Mio., die sich insbesondere durch die Auflösung von Rückstellungen ergaben.

Strategische Entwicklungen und Investitionen

Ein bedeutender Meilenstein im Jahr 2024 war der Abschluss der Bauphase des Projekts «come together». Im Frühjahr wurden das neue Haus 07A sowie eine Tiefgarage mit über 450 Parkplätzen erfolgreich in Betrieb genommen. Diese Investitionen tragen zur Modernisierung der Infrastruktur bei und stärken die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Spitals.

Zudem nahm die Rettung St.Gallen AG am 1. Juli 2024 als eigenständige Tochtergesellschaft die operative Geschäftstätigkeit auf. Diese strategische Neuausrichtung schafft die Möglichkeit, Kooperationen flexibler einzugehen und Herausforderungen wie den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und steigende Einsatzzahlen effizienter zu bewältigen.

Tarife

Unverändert zu den Vorjahren werden komplexe Behandlungen sowie Vorhalteleistungen der Endversorgerspitäler im Fallpauschalensystem ungenügend berücksichtigt. Zudem reichen die heutigen ambulanten Tarife immer weniger aus, um die effektiven Kosten für Patientinnen und Patienten mit komplexen Diagnosen und hochspezialisierten Behandlungen zu decken. Dies führt zu anhaltenden Tarifkonflikten und einer grossen Unsicherheit bezüglich der Einnahmen.

Inwieweit die geplante Einführung von TARDOC als Nachfolgesystem von TARMED zu finanziellen Verbesserungen führen wird, bleibt abzuwarten.

Operative Entwicklung

Das Leistungsniveau des Vorjahres konnte mit weniger Personalressourcen gehalten werden. Insgesamt wurden 36'541 (Vorjahr: 36’404) Patientinnen und Patienten stationär behandelt, was einem leichten Anstieg von +0.4% entspricht. Bei den stationären Erlösen führten Tariferhöhungen zu Mehreinnahmen von CHF 7.8 Mio. Im ambulanten Bereich wurden insgesamt 588'622 Behandlungen (+1'122 gegenüber Vorjahr) durchgeführt. Dies bestätigt den anhaltenden Trend zur ambulanten Versorgung.

Die Zentralisierung der Supportbereiche (Finanzen, Human Resources, Einkauf) im Vorfeld der geplanten Fusion der vier Spitalverbunde zu HOCH Health Ostschweiz führte zu einer effizienteren Organisation und höheren Erträgen durch interne Verrechnungen.

Personal und Kostenentwicklung

Die im Herbst 2023 eingeleiteten Personalmassnahmen führten zu einem Abbau von rund 85 Vollzeitstellen und damit zu deutlichen Einsparungen beim Personalaufwand. Im Jahr 2024 beschäftigte das Kantonsspital St.Gallen 6'501 Mitarbeitende, davon 794 in Ausbildung.

Der sonstige Betriebsaufwand stieg insbesondere aufgrund höherer Energiekosten, der Fusion der Spitalverbunde, des Rebrandings sowie der Einführung eines neuen Patientenmanagementsystems (KISIM).

Mittelfristiger finanzieller Ausblick

Mit dem Zusammenschluss der vier St.Galler Spitalverbunde zu HOCH Health Ostschweiz per 1. Januar 2025 wird eine einheitliche Spitalstruktur geschaffen. Durch den Zusammenschluss sollen Synergien genutzt und Prozesse weiter optimiert werden. Für das Jahr 2025 wird ein Umsatz von rund CHF 1,4 Mrd. erwartet. Die gemäss einer PWC-Studie für Schweizer Spitäler geforderte EBITDA-Zielmarge von 10% bleibt jedoch eine Herausforderung. Ihre Erreichung setzt sowohl interne Effizienzsteigerungen als auch notwendige Tarifanpassungen voraus - allein durch interne Optimierungen kann dieses Ziel nicht erreicht werden.

Die kommenden Jahre werden von erheblichen Investitionen geprägt sein. Am Standort St. Gallen wird das Projekt «come together» mit dem Bau des Hauses 07B fortgesetzt. Zudem wurde der Ausbau des Spitals Grabs beschlossen, in dieses soll bis 2027 das stationäre Angebot des Spitals Altstätten integriert werden. Dafür werden in Grabs CHF 100 Mio. investiert.

Fazit

Das Kantonsspital St.Gallen steht vor bedeutenden strukturellen Veränderungen und Herausforderungen. Die strategischen Weichenstellungen und Investitionen tragen dazu bei, die medizinische Versorgung nachhaltig sicherzustellen und das Spital als modernen, leistungsfähigen Gesundheitsdienstleister zu positionieren.

Wir danken unseren Mitarbeitenden für ihr Engagement und unseren Partnern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

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